ERINNERUNGSKULTUR am GYM
Erinnern schafft Wissen und Wissen schafft Verstehen.
Als Schulgemeinschaft möchten wir uns an Ereignisse erinnern, die unsere Geschichte prägten. Die Beschäftigung mit unserer Vergangenheit soll unseren Schüler:innen helfen, sich zu kritischen und reflektierten Mitgliedern unserer Gesellschaft zu entwickeln. Mit folgenden Projekten wollen wir Menschen, die mit unserer Schule verbunden waren, oder jenen, die von aktuellen Herausforderungen betroffen sind, Aufmerksamkeit schenken.
GEDENKTAFEL 1
Die Gedenktafeln nennen die Namen von Männern, die im 1. Weltkrieg ums Leben kamen und Lehrkräfte oder Schüler des Gymnasiums waren.
Erster Weltkrieg
Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918. Der Anlass war die Ermordung des Thronfolgers Österreich-Ungarns durch einen serbischen Attentäter, die tieferen Ursachen lagen jedoch im Streben der europäischen Großmächte um die Vorherrschaft in Europa. Als Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte, beteiligten sich auch die Verbündeten der beiden Staaten am Krieg. Aus einem lokal begrenzten Konflikt wurde ein Weltkrieg mit weit reichenden Folgen: Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfiel, neue Staaten entstanden. Aus Monarchien wurden Republiken. In Russland fand eine Revolution statt, die kommunistische Partei übernahm dort die Macht. Die USA wurden die führende Weltmacht. Die harten Friedensbedingungen der Siegermächte verursachten neue Probleme, die zum Zweiten Weltkrieg führten und teilweise noch über diesen hinauswirkten.
Wozu erinnern?
Wozu erinnern? Wir erinnern uns gerne an angenehme Erlebnisse, aber weit weniger gerne an unangenehme Ereignisse. Aber gerade die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit, mit der unseres Staates, prägt unsere Gesellschaft. Leisten wir unseren Beitrag zu dieser Auseinandersetzung, indem wir uns der Geschichte unseres Gymnasiums stellen, uns mit ihr beschäftigen und hoffentlich daraus lernen. Nützen wir die Schule als öffentlichen Lernort problematischer Themen!
Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 bis 1918. Der Anlass war die Ermordung des Thronfolgers Österreich-Ungarns durch einen serbischen Attentäter, die tieferen Ursachen lagen jedoch im Streben der europäischen Großmächte um die Vorherrschaft in Europa. Als Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte, beteiligten sich auch die Verbündeten der beiden Staaten am Krieg. Aus einem lokal begrenzten Konflikt wurde ein Weltkrieg mit weit reichenden Folgen: Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfiel, neue Staaten entstanden. Aus Monarchien wurden Republiken. In Russland fand eine Revolution statt, die kommunistische Partei übernahm dort die Macht. Die USA wurden die führende Weltmacht. Die harten Friedensbedingungen der Siegermächte verursachten neue Probleme, die zum Zweiten Weltkrieg führten und teilweise noch über diesen hinauswirkten.
Wozu erinnern?
Wozu erinnern? Wir erinnern uns gerne an angenehme Erlebnisse, aber weit weniger gerne an unangenehme Ereignisse. Aber gerade die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit, mit der unseres Staates, prägt unsere Gesellschaft. Leisten wir unseren Beitrag zu dieser Auseinandersetzung, indem wir uns der Geschichte unseres Gymnasiums stellen, uns mit ihr beschäftigen und hoffentlich daraus lernen. Nützen wir die Schule als öffentlichen Lernort problematischer Themen!
GEDENKTAFEL 2
Die Gedenktafel erinnert an ehemalige Schüler:innen, die dem nationalsozialistischen Terror zum Opfer fielen.
Biografien - Link zum Downlad (pdf)
Kollege Christian Huber hat im Wahlpflichtfach Geschichte (SJ 1997/98) erstmals die Lebensgeschichten der rassistisch verfolgten ehemaligen Schüler:innen aufgearbeitet.
Wichtige Begriffe
Kollege Christian Huber hat im Wahlpflichtfach Geschichte (SJ 1997/98) erstmals die Lebensgeschichten der rassistisch verfolgten ehemaligen Schüler:innen aufgearbeitet.
Wichtige Begriffe
- Nationalsozialismus:
- Eine von Deutschland ausgehende politische Bewegung, die extreme Ansichten vertritt.
- Die Abwertung von Menschen
- Totale Überlegenheit der deutschen Rasse (=Arier)
- Die NS-Ideologie gipfelte in systematischer Vernichtung von Menschen (=Holocaust)
- Nationalsozialistischer Terror:
- Die Androhung und Anwendung von Gewalt, um nationalsozialistische Ziele durchzusetzen, unter anderem durch:
- Ausgrenzung aus dem öffentlichen Leben, z.B. Verbot des Schulbesuches jüdischer Kinder und Jugendlicher
- Verfolgung politischer Gegner, Verfolgung „minderwertiger Rassen“
- Öffentliche Demütigungen und Bloßstellungen
- Kennzeichnungspflicht: Tragen des gelben Judensterns
- Nürnberger Gesetze: Juden werden politisch völlig rechtlos.
- Organisierte öffentliche Gewalt gegen Juden (Novemberpogrom)
- Vertreibungen und Deportationen
Denkmal. Denk Mal!
Wie konnten Menschen während der NS-Zeit ihre Mitmenschen so unmenschlich behandeln?
Wieso wurden gerade jüdische Mitbürger:innen verfolgt bzw. ermordet?
Welche Ereignisse aus der Gegenwart kennst du, wo Menschen einander grausam behandeln?
Denkmäler sind eine Ausdrucksform, um an die Vergangenheit zu erinnern. Kennst du weitere Formen des Erinnerns in deiner Heimatgemeinde?
Brauchen wir Denkmäler heute noch? Wäre es nicht besser, die Leiden des Krieges zu vergessen?
Das jüdische St. Pölten
Lisa-Maria Braitner, Simon Hayden und Michael Kandler – Schüler:innen unserer Schule – erstellten 2012 im Rahmen des Sparkling Science-Projektes „Sag mir, wo die Juden sind“ gemeinsam mit dem INJOEST (Institut für jüdische Geschichte Österreichs) einen Film zur vernichteten jüdischen Gemeinde in St. Pölten. Sie arbeiteten mit Interviews von Zeitzeugen und Nachkommen und mit Privatfilmen aus dem ORF-Archiv.
Wieso wurden gerade jüdische Mitbürger:innen verfolgt bzw. ermordet?
Welche Ereignisse aus der Gegenwart kennst du, wo Menschen einander grausam behandeln?
Denkmäler sind eine Ausdrucksform, um an die Vergangenheit zu erinnern. Kennst du weitere Formen des Erinnerns in deiner Heimatgemeinde?
Brauchen wir Denkmäler heute noch? Wäre es nicht besser, die Leiden des Krieges zu vergessen?
Das jüdische St. Pölten
Lisa-Maria Braitner, Simon Hayden und Michael Kandler – Schüler:innen unserer Schule – erstellten 2012 im Rahmen des Sparkling Science-Projektes „Sag mir, wo die Juden sind“ gemeinsam mit dem INJOEST (Institut für jüdische Geschichte Österreichs) einen Film zur vernichteten jüdischen Gemeinde in St. Pölten. Sie arbeiteten mit Interviews von Zeitzeugen und Nachkommen und mit Privatfilmen aus dem ORF-Archiv.
Festrede Dr. Martha Keil (pdf - Download)
[GE]DENK!TAFELN 2.0 – Enthüllung der Gedenktafeln
Erinnerungskultur und Engagement für eine demokratische Gesellschaft sind am Gymnasium Josefstraße seit jeher von großer Bedeutung.
Den im Zuge der Bauarbeiten während der Umgestaltung des Gymnasiums entfernten und zum Teil beschädigten Gedenktafeln für die Opfer der Weltkriege wurde wieder ein Platz gegeben. Das Projektteam „Erinnerungskultur“ hat dafür eine besondere Form gefunden. Der neue Ort des Erinnerns wird durch den Einsatz digitaler Medien zum Lernort. QR-Codes ermöglichen den Zugang zu Erläuterungen und weiteren Informationen.
Die Enthüllung der Gedenktafeln erfolgte am Tag des Gymnasiums, dem 10.11.2023, in Anwesenheit von Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, LAbg. aD Dr. Martin Michalitsch, dem Vorsitzenden des Absolventenvereins ProGym, beide Absolventen des Gymnasiums, Dr. Martha Keil, der Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs mit Sitz in St. Pölten. Im Rahmen von Sparkling Science arbeiteten Schüler und Schülerinnen unseres Gymnasiums bereits an mehreren Forschungsprojekten des Instituts mit. Dr. Keil richtete sich in ihrer Festrede besonders an die anwesenden Vertreter und Vertreterinnen der Schülerschaft und gab einen kurzen Einblick in das Schicksal der jüdischen Gemeinde in St. Pölten und einzelner ihrer Vertreter. Zu den anwesenden Ehrengästen zählten weiters der Zeitzeuge Adolf Silberstein und seine Gattin Maria sowie Frau Eleonore Dupuis, Absolventin des Gymnasiums, und Frau Elfriede Strasser, die auf den Gedenktafeln genannte Personen noch kannte, SQMin HR Mag. Brigitte Wöhrer als Vertreterin der Bildungsdirektion NÖ, Mag. Alfred Kellner, Leiter des Kulturamts St. Pölten, Mag. Pulle und Frau Martina Luef vom Stadtmuseum St. Pölten und HR Mag. Rupert Zeitlhofer, ehemaliger Direktor des Gymnasiums, und Dr. Werner Sandner, pensionierter Geschichtslehrer am Gymnasium. Mag. Regina Zotlöterer, die interimistische Schulleiterin, moderierte die Veranstaltung. Für die erwachsenen Teilnehmer und Teilnehmerinnen gab es im Anschluss noch eine kleine Agape, während es für die Schüler und Schülerinnen wieder zurück in den Unterricht hieß. In ihrer Rolle als Multiplikatoren und Multiplikatorinnen werden sie in ihren Klassen von der Veranstaltung berichten. Das Team der Geschichtslehrer und -lehrerinnen wird den Schülern und Schülerinnen in den nächsten Wochen die Hintergründe des Projekts [GE]DENKTAFELN 2.0 erläutern.
Die Enthüllung der Gedenktafeln erfolgte am Tag des Gymnasiums, dem 10.11.2023, in Anwesenheit von Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, LAbg. aD Dr. Martin Michalitsch, dem Vorsitzenden des Absolventenvereins ProGym, beide Absolventen des Gymnasiums, Dr. Martha Keil, der Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs mit Sitz in St. Pölten. Im Rahmen von Sparkling Science arbeiteten Schüler und Schülerinnen unseres Gymnasiums bereits an mehreren Forschungsprojekten des Instituts mit. Dr. Keil richtete sich in ihrer Festrede besonders an die anwesenden Vertreter und Vertreterinnen der Schülerschaft und gab einen kurzen Einblick in das Schicksal der jüdischen Gemeinde in St. Pölten und einzelner ihrer Vertreter. Zu den anwesenden Ehrengästen zählten weiters der Zeitzeuge Adolf Silberstein und seine Gattin Maria sowie Frau Eleonore Dupuis, Absolventin des Gymnasiums, und Frau Elfriede Strasser, die auf den Gedenktafeln genannte Personen noch kannte, SQMin HR Mag. Brigitte Wöhrer als Vertreterin der Bildungsdirektion NÖ, Mag. Alfred Kellner, Leiter des Kulturamts St. Pölten, Mag. Pulle und Frau Martina Luef vom Stadtmuseum St. Pölten und HR Mag. Rupert Zeitlhofer, ehemaliger Direktor des Gymnasiums, und Dr. Werner Sandner, pensionierter Geschichtslehrer am Gymnasium. Mag. Regina Zotlöterer, die interimistische Schulleiterin, moderierte die Veranstaltung. Für die erwachsenen Teilnehmer und Teilnehmerinnen gab es im Anschluss noch eine kleine Agape, während es für die Schüler und Schülerinnen wieder zurück in den Unterricht hieß. In ihrer Rolle als Multiplikatoren und Multiplikatorinnen werden sie in ihren Klassen von der Veranstaltung berichten. Das Team der Geschichtslehrer und -lehrerinnen wird den Schülern und Schülerinnen in den nächsten Wochen die Hintergründe des Projekts [GE]DENKTAFELN 2.0 erläutern.